Flame
FLAME:
Serie von digitalen Drucken auf PVC, auf gewölbte PVC-Formen mit maßangefertigten Rahmen montiert, alle 2015
Das Künstlerduo FLAME (Taslima Ahmed und Manuel Gnam) reflektiert wie die umfassende Kommunikation über digitale Netzwerke eine neue Bildsprache hervorbringt und direkt Realität beeinflusst. In ihrem Künstlerbuch ›Where and When to Believe‹ aus dem Jahr 2015 präsentiert FLAME eine Zusammenstellung von Diagrammen, Schriften, Collagen, Zitaten und Illustrationen, die häufig zur Untermauerung von Fakten dienen und somit soziale Wahrheiten präsentieren, sich aber als Konstruktionen erweisen und vielfältige ästhetischen Formen annehmen.
„Es ist auch eine Untersuchung über Schlupflöcher, Fehler, Abwehrmechanismen, Ausbrüche von unterbewusster Manipulation und andere Manöver. Denkt man deren Konsequenzen zu Ende, könnte man zu einem Punkt gelangen, an dem viele Automatismen lediglich als naives Begehren erscheinen, etwas Beruhigung vor der Welt zu finden.” (FLAME)
Die Serie der im Heidelberger Kunstverein gezeigten Drucke auf PVC-Formen besteht aus Collagen und Clustern ikonischer Bilder, deren scheinbar willkürliche Kombination an die digitale Bilderkultur von Blogs und Social Media erinnert. Die abgerundeten gewölbten Bildträger verweisen allein schon durch ihre quadratische Form auf das Erscheinungsbild von Apps, welche uns tagtäglich auf Smartphones und Tablets begegnen. Die Vorlagen kombinieren bekannte Ikons und Verkehrssymbole mit Motiven aus Computerspielen und Science Fiction sowie Mustern und Abbildungen aus Mode Blogs, etc. Das Konglomerat spielt Codes verschiedener Netz-Communities an, ohne sich zu verbildlichen Aussagen zuspitzen zu lassen. FLAMES Werke werfen so zugleich Fragen nach der Herkunft, der Entstehung und dem auch transkulturellen Fortschreiben von visueller Kultur auf.
FLAME wurde 2010 in Brüssel von Taslima Ahmed (*1982) und Manuel Gnam (*1982) gegründet. Beide haben an der Städelschule in Frankfurt am Main studiert und leben und arbeiten in Berlin. Seit 2015 geben sie zusammen das Magazin ›Art Against Art‹ heraus. Sie arbeiten sowohl als Duo als auch als Einzelkünstler/in. Ihre Werke wurden international in Gruppen- und Einzelausstellungen ausgestellt, u. a. in der Galerie der Akademie für bildende Künste in Nürnberg (2018), im KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst Berlin (2018), im Zeitz Museum, Cape Town (2017) und im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden (2017). Einzelausstellungen waren bspw. in der Balice Hertling Gallery Paris (2017), der Park View / Paul Soto Gallery Los Angeles (2016), der Gallery Real Fine Arts New York (2013) und der Galerie Noah Klink Berlin.
