Die Theorie der Hohlen Erde
Die Theorie der hohlen Erde war eine wissenschaftliche Theorie aus dem 17. Jahrhundert, der zufolge die Erde nicht ein massiver Kugelkörper, sondern eine Hohlkugel sei, der Erdkern und (größtenteils) der Erdmantel also nicht existierten. Das Erdinnere sollte demnach durch verschiedene Öffnungen, zum Beispiel große Öffnungen im Bereich der Pole, zugänglich sein. Obwohl wissenschaftlich durch neuere Erkenntnisse widerlegt und verworfen, blieb die Theorie der hohlen Erde, wie auch die Idee eines Innenweltkosmos, Gegenstand pseudowissenschaftlicher und
verschwörungstheoretischer Mutmaßungen und beliebtes Motiv in fantastischer Literatur.
Die erste Theorie auf wissenschaftlicher Grundlage wurde von Edmond Halley 1692 vorgeschlagen. Isaac Newton hatte berechnet, dass der Mond im Verhältnis 1,76 : 1 dichter als die Erde sei. Ausgehend von der allgemeinen Ansicht, alle Materie der Planeten und Monde hätte die gleiche Dichte, folgerte Halley, dass ein Teil der Erde hohl sein müsse. Des Weiteren hatte er beobachtet, dass sich das Magnetfeld der Erde zeitlich ändert. Er nahm an, dass die Erde aus einer zentralen Kugel und sie konzentrisch umgebenden drei Hohlkugeln bestehe, etwa der Größe des Mondes sowie der Planeten Merkur und Venus. Jeder dieser Körper hätte ein eigenes Magnetfeld, und da sie sich verschieden schnell drehten, ergebe sich auf der Oberfläche der Erde ein sich veränderndes Gesamtmagnetfeld. Da man früher davon ausging, dass alle Himmelskörper bewohnt seien, besiedelte er auch die inneren Planeten. Diese Hohlerde-Theorie war die erste Schlussfolgerung aus der neuen Gravitationstheorie Newtons in den Principia, noch vor Halleys Vorhersage eines Kometen von 1695.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde)
